Ich gehe gerne zur Arbeit. Ja, wirklich. Und das sage ich nicht um mich bei jemandem einzuschleimen, sondern wirklich weil es stimmt. Vor allem gehe ich aber gerne wegen meiner Kollegen. Meine Kollegen. Eine Sache für sich. Letzte Woche brachte meine Kollegin einen Knüller, der so nicht mehr übertroffen werden kann:
Wir saßen im Büro und die letzten Minuten unserer Pause waren angebrochen. Meine Kollegin Hela saß direkt am Fenster, an dem gerade ein Marienkäfer hochkrabbelte. Meine Kollegin hochentzückt: "Oooooh! Guckt euch mal die Babykäfer an!! Die ist voll süß. Aber nicht, dass die mir jetzt auf den Kopf krabbelt." Ja, sie sagte tatsächlich DIE Käfer. Aber es kam noch besser. Kurz nachdem "die" Käfer vergessen war, flogen zwei Enten am Büro vorbei. Meine Kollegin wieder: "Ich will auch so fliegen können wie ein Vogel. Einfach abheben." Daraufhin fragte meine andere Kollegin Nina, die die Enten nicht mitbekam, was denn los sei. Ich sagte, dass eben zwei Enten am Fenster vorbei geflogen sind. Und damit begann das Dilemma! Hela fragte allen Ernstes: "Sind Enten keine Vögel?" Nina und ich sagten erstmal nix und gucken uns nur komisch an. Daraufhin Hela wieder: "Ach ne. Stimmt. Enten gehören ja zu den... Wie heißen die nochmal. Zu den Schwanen.". Nina und ich lagen fast auf dem Boden vor Lachen. "Ja genau Hela. Enten gehören zu den Schwanen.". Hela kapierte nicht, dass wir sie gerade durch den Kakao zogen. Sie legte stattdessen noch einen drauf: "Aber Moment. Wenn Enten zu den Schwanen gehören, warum können die dann fliegen? Können Schwanen fliegen?". Es war endgültig vorbei. Nina und ich waren nicht mehr zu halten. Da Nina gebürtig aus dem Schwarzwald kommt, war Hela das einzige Stadtkind im Raum. Und das merkte man :D Sie bekam aber direkt Verstärkung von meiner Uli. Uli ist ebenfalls ein Stadtkind und wollte wissen was los sei. Ich legte los: "Wusstest Du, dass Enten zu den Schwanen gehören? Und dass Enten fliegen können, obwohl Schwanen nicht fliegen? Und jetzt kommt es. Manchmal sitzt sogar eine Käfer auf der Ente. Die Käfer kann auch fliegen. Klar. Ist ja auch eine Käfer." Nina kriegte sich nicht mehr ein. Aber Uli verzog keine Mine. Anscheinend verstand sie nicht, warum Nina und ich so lachen mussten. Und somit fragte ich Sie, ob sie denn wüsste, was ein Zitronenfalter ist. Wusste sie. Ein Schmetterling. Und dann fragte ich sie, warum der Zitronenfalter denn "Zitronenfalter" heißt. Und dann sagte sie: "Weil die aussehen wie Schmetterlinge!" Nina hatte das gleiche Kopfkino wie ich.
Es gibt natürlich nicht nur Zitronenfalter. Nein. Es gibt auch Pfirsichfalter. Die sind dann plüschig. Die Hummeln unter den Schmetterlingen quasi :D Nina und ich sind uns einig. Wir müssen unbedingt eine Exkursionsfahrt in den Schwarzwald und ins Sauerland unternehmen und den lieben Stadtkindern beweisen, dass die Kühe nicht lila sind. Herrlich sowas! Ich liebe meine Kollegen! <3 Ehrlich. Ich habe so viel Spaß mit ihnen auf der Arbeit. Und ich glaube jetzt versteht wirklich jeder, warum ich so gerne zur Arbeit gehe, oder?
Wirre Gedanken in Worte zu fassen ist nicht leicht - aber man kann es ja mal versuchen...
Samstag, 30. November 2013
Montag, 4. November 2013
Küss den Frosch - Fort Fear 2013
Jetzt ist der letzte Spieltag im Fort Fear 2013 einige Tage her und ich habe nun endlich Zeit, die vergangene Zeit Revue passieren zu lassen.
Vier Spieltage, 5 Mal in der Maske sitzen, dutzende Male Krönchen richten, 1 grünes Plüschkostüm, mega Federwimpern, 4 bis 5 Lagen Kleidung, festes Schuhwerk und ganz viele tolle und positiv bekloppte Leute - das war das Fort Fear dieses Jahr!
Meine Rolle
Als ich das erste Mal meine Rollenbezeichnung las, war ich sehr enttäuscht. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht DAMIT. Ich war regelrecht schockiert, denn neben meinem Namen stand der Rollenname "Prince of Quak" und der Einsatzort das Waldmaze. Da ich ja schon wusste, dass der Wald dieses Jahr in ein Scarytale Gewand gekleidet werden sollte, war mir klar: Stina, du bist der fucking Froschkönig!!!! Das war eine Rolle die ich nicht auf dem Schirm hatte. Ich konnte nichts mit ihr anfangen. Froschkönig. Wie soll das denn gruselig werden, bitte? Und was soll ich anziehen? Bitte nicht das Plüschkostüm der vergangenen Märchennächte im Fort Fun! Wie soll ich geschminkt werden??? Fragen über Fragen, die aber mit der tatsächlichen Rollenbeschreibung zum Teil geklärt wurden. Anstatt "Prince of Quak" wurde ich zur "Princess of Quak". Eine Fehllieferung, denn anstatt eines verwandelten Prinzen, wurde eine verwünschte Prinzessin geliefert, die absolut keinen Bock mehr auf Warten hat um endlich von ihrem Prinzen erlöst zu werden. Und somit pöbelt die Fröschin alles an, was ihr über den Weg läuft. Ein Motzfrosch! Das fand ich extrem cool. Bei der Kostümbeschreibung stand: Verändertes Froschkostüm. Oh nein! Ich dachte sofort an das hässliche Plüschteil... Abwarten. Das Make-Up sollte jedoch noch mit mir abgesprochen werden. Da stand noch nix fest und somit wurde ich zum Probeschminken und Kostümfitting gebeten. Mit Ideen zu meinem Make-Up (ich wollte unbedingt große rote Augen und Blut) und meinem grünen Fionakleid (sicher ist sicher, falls doch das Plüschkostüm hervorgezaubert werden sollte), machte ich mich Anfang Oktober das erste Mal auf den Weg in die heiligen Hallen des Fort Fear.
Es war so toll endlich einen Großteil der Fearler wiederzusehen. Nach einer ordentlichen Knuddelrunde sollte ich dann endlich mein Kostüm sehen.
Das, was mir gezeigt wurde, war (wie könnte es auch anders sein) das grüne Plüschkostüm der vergangenen Märchennächte im Fort Fun. Modifiziert mit gold-weißen "Flügelchen", da ich ja eine Mischung aus Prinzessin und Frosch werden sollte. Und was soll ich sagen - scheiße war das nicht! Und so schlüpfte ich das erste Mal in den großen Plüschsack mit Feenflügeln. Lachen hier, Lachen da. Und dann der Spruch von Marcel: "Wir wussten bei der Rollenverteilung sofort, dass Du dir nicht zu schade bist um dieses grüne Teil anzuziehen! Ich hatte das übrigens aus Solidarität auch schon an.". Recht hatte er. Es gefiel mir! Jetzt fehlte nur noch das Make-Up. Maja, meine weltbeste Schminklady, zeigte mir einen ersten Entwurf mit großen blutigen Schürfwunden! Geil! Doch das Blut wurde sofort gestrichen. Von der weltbesten Chef Schminklady Barbara. Blut? Nö! "Rot und Grün. Das geht nicht!" Und auch das allerliebste Bitten und Betteln von mir "Darf ich vielleicht doch ein bisschen Blut? Nur für mich? Biiiiiitteeeeee *liebguck*", wurde mit einem lieben aber strickten "Nö." abgetan. Es sollte für mich also zu einem komplett unblutigen Fort Fear werden... Nun gut. Aber Barbara hatte eine super Idee. Geifer! Ich als Frosch sollte also ekeligen Geiferschleim bekommen, mit dem ich rumblubbern kann um mich doch etwas gruselig zu fühlen. Ich fühlte mich komplett. Zwar fehlte noch mein Krönchen und die finalen Wimpern, aber das Make-Up saß und das Kostüm war der Stina genehm. Der erste Spieltag konnte kommen.
Und er sollte schneller kommen als gedacht! Schneller als ich gucken konnte, stand ich am Freitag vor dem ersten Spieltag im Fort Fun zur Stellprobe. Barbara zeigte mir meine Wimpern. Giftgrüne Federn! Und mein Krönchen mit Klimperperlen. Ich war glücklich. Mega glücklich. Mein "Arbeitsplatz" im Wald war auch toll. Zwar fehlte noch eine Lampe, aber bis zum nächsten Tag sollte da Abhilfe geschaffen werden. Noch einmal schlafen....
Der erste Spieltag
Um 10 Uhr morgens saßen wir alle im Backstagebereich um den Tag gemeinsam zu beginnen. Endlich sah man sich wieder. Alle Dolls vom letzten Jahr und viele Neue. Knuddeln und herzen ohne Ende. Wenn man sich fast ein Jahr nicht gesehen hat, ist es echt toll alle wieder zu treffen. Es folgten Ansprachen der Chefs und DEM Chef überhaupt, Marcel. Wenn unser Oberhaupt eine Sache drauf hat, dann ist es Motivieren! Nach seiner Ansprache ging es also so richtig los. Alle waren motiviert und die ersten Dolls begaben sich in die Hände unserer Make-Up Artists, die im übrigen teilweise schon mit dem Grimmepreis ausgezeichnet wurden und bei Produktionen wie Switch reloaded und bei Kaya Yanar am Werk waren. Mein Schminktermin war aber erst um 16:30 Uhr und somit hatte ich noch mehr als 5 Stunden Zeit. Zeit die ich unter Anderem damit verbrachte die neuen Gesichter kennenzulernen oder "Kontaktlinsenanfängern" Tipps zu geben bzw. die Dinger sogar einzusetzen. Dann ging es endlich auch für mich in die Maske. 60 Minuten brauchte es ca. bis das Outfit fertig war. Haare toupiert, Krönchen auf. Alles mit Fixierspray zubombadiert. Plüsch an und raus!!!
Im Wald hatte ich tatsächlich meine Lampe und somit sah man mich nun auch, wenn ich die Gäste anpöbelte. Vielleicht sah man mich aber zu gut... Zwar wurde mir vorher gesagt, dass ich mehr einen Entertaining Part hätte anstatt den mega Schocker (wäre mit dem Outfit eh nicht möglich gewesen *lach*), aber irgendwie war es ernüchternd. Ich brachte zwar ein paar Mädels zum kreischen, aber die erschrecken sich mit Sicherheit auch vor einem Meerschweinchen! Meine Pöbeleien hingegen kamen gut an. Sprüche wie "Komm doch gucken wo der Frosch die Locken hat!" brachten die Leute zum Lachen. Okay, also dann kein Erschrecken dieses Jahr und dafür wesentlich mehr "Let me entertain you!". Ist gebongt. Trotzdem war ich immer noch nicht ganz so zufrieden, obwohl es schon tierisch witzig war. Es sollten ja noch 3 Spieltage folgen :)
Der zweite Spieltag
Der zweite Spieltag begann etwas später als der Erste. Mein Schminktermin war ja eh wieder spät und somit konnte ich mir alle Zeit der Welt lassen. Trotzdem kam ich früher an um Zeit zu haben mit meinen Leuten zu quatschen. Mein "Kontaktlinsenanfänger" gab nach Minuten vergebener Versuche die, Teile ins Auge zu bekommen, auf und somit war da nichts mehr für mich zu tun. Also wartete ich. Und wartete. Und wartete. Irgendwann war ich doch an der Reihe und verwandelte mich wieder in meinen Frosch. Auf in die zweite Runde und ab ging es in den Wald. Mein Spruch mit den Locken wurde mir aber verboten. "Ey Pöbelfrosch Pöbelst du wirklich so rum? Ich habe zwar gesagt du sollst pöbeln, aber mach bitte ein bisschen langsamer, okay?" Das sagte man mir, nachdem ein Bericht eines Gastes vom ersten Spieltag im Netz auftauchte, in dem folgender Satz zu finden war: "Wenn der Froschkönig den Gästen stattdessen ein "Komm her - ich zeig' Dir, wo der Frosch die Locken hat" entgegenwirft, sind wir dann leider bei Atze Schröder gelandet statt bei Wilhelm und Jacob Grimm."
Na gut. Okay. Kein Atze Schröder mehr und mehr "netter" Pöbelfrosch. Mein neuer Spruch: "Na? Schmatzer fürs Fröschlein?", kam genau so gut an und sorgte für genügend Lacher. Ich hatte mich mit meiner Entertainingrolle angefreundet. Auch der Parkleiter meinte nur "Du hast die Sache hier im Griff, was? Nur lachende Menschen bei dir. Gut so." Und es waren viele lachende Menschen. Sehr viele Menschen! Sehr sehr viele Menschen!!! Mein Kollege am Einlass kam zwischenzeitlich zu mir und meinte, dass er die Besucherkapazität erhöhen müsste. Die Warteschlange würde einfach nicht kleiner. Mittlerweile hatte sich eine Warteschlange mit ca. 2 Stunden Wartezeit gebildet. Ich habe keine Ahnung wie viele Leute wir an diesem Tag durch den Wald schaufelten, aber es müssen viele gewesen sein. Sehr viele. Unser Teamleiter für den Spieltag kam eine Viertelstunde vor eigentlichem Parkschluss zu uns und sagte, dass es noch eine Wartezeit von mindestens einer Stunde gäbe und wir länger machen müssten. Im Endeffekt haben wir 75 Minuten länger gespielt. Aber es war verdammt nochmal gut so!
:)
Der dritte Spieltag
Der dritte Spieltag begann mit guten Nachrichten. Fort Fear und unser Wald hatte in verschiedenen Bewertungen und Postings in Foren sehr gut abgeschnitten. Aus dem Atze-Schröder-Frosch ist laut der Gäste "Cindy aus Bestwig" geworden, denn Folgendes war in einer anderen Bewertung zu lesen: "... dabei treten die Figuren in Interaktion mit den Besuchern, was natürlich die Attraktivität deutlich erhöht. Gerade die Fröschkönig"in" ist erfrischend herrlich, denn "Cindy aus Bestwig trifft es mit der Beschreibung am Besten." Ich fühlte mich geehrt und wusste zudem, dass ich alles Richtig gemacht
hatte. So ging es weiter wie die anderen Tage zuvor auch. Warten, Quatschen, Schminken, anziehen und raus. Da es der 31. Oktober war und somit der eigentliche Halloweentag, haben wir mit besonderem Publikum gerechnet. Aus den Jahren davor, war man schon auf, ich sage mal, spezielles Publikum gefasst. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber manche Halbwüchsige waren einfach nur assig! Einige, die mich schon vorher entdeckt hatten, kamen durch den Wald querfeldein hinter mir her und versuchten mich auf meiner Position zu erschrecken. Kostümierte Gäste waren ziemlich unfreundlich. Beleidigungen. Beschimpfungen. Ein junger Mann lief betrunken durch den Wald und riss die Verkleidung eines Käfigs ab und wurde von meinen Kollegen Werwolf und Zwerg zum Ausgang begleitet. Ganz ehrlich, wenn man sich doch freiwillig in ein Maze begibt, dann sollte man sich auch drauf einlassen und sich den Spaß nicht selber zerstören. Und wenn man es schon so machen will, dann darf man sich nicht auch noch bei den Akteuren beschweren, wie langweilig diese denn spielen würden. Da gibt es von mir echt nur ein Kopfschütteln! Die, die sich aber auf den Spaß einließen, bekamen den doppelten Spaß und wir gaben uns umso mehr Mühe.
Dieses mal war aber wenigstens pünktlich Schluss. Das war auch wieder gut so, denn der letzte Spieltag sollte bereits am nächsten Tag sein. Doppelspieltag. Also schnell ins Bett. Man wollte ja am nächsten Tag wieder frisch und wach am Werk sein.

Der letzte Spieltag
Melancholie. Ein letztes Mal Kontaktlinsen einsetzen. Ein letztes Mal Schminken. Ein letztes Mal raus in den Wald. Und ich hatte das Gefühl, dass der Himmel mit uns weinte, denn es goss aus Eimern!!! Und ich war wie gesagt mit meinen Kollegen im Wald eingesetzt. Es-war-nass! Aber egal. Spieltag ist Spieltag. Und vor allem der letzte Spieltag sollte uns selbst in guter Erinnerung bleiben. Zudem erwarteten wir Besuch von "Kollegen" aus dem Moviepark und dem Heidepark. Also jetzt keine Schwäche! Attacke!!!! Ein Gutes hatte der Regen allerdings: Der Nebel blieb wunderbar am Boden und zeitweise sah man fast seine Hand vor den eigenen Augen nicht! Das war gut. Sehr gut! Denn ob man es glaubt oder nicht, ich war an diesem Tag richtig scary!! Man sah mich ja nicht und somit konnte ich komplett ungesehen ins Licht springen und meine Prinzen anböbeln. Eine Kreischquote von 90% war meins. Ich war in Topform. Meine Kollegen ebenfalls. Ich untertreibe jetzt nicht, wenn ich sage, dass der letzte Spieltag der beste Spieltag von allen war! Und wie man es so kennt, endet alles was einem besonders viel Spaß bereitet immer schneller als einem lieb ist...
Der Spieltag endete für uns Dolls mit einer riesen Abschlussparty, die wir uns um gottes Willen echt verdient hatten. Jeder war stolz. Stolz auf sich. Stolz auf andere. Stolz auf das ganze Team. Ich schminkte mich an dem Abend nicht ab und ging mit kompletten Make-Up auf die Party. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so in einen Plüschsack verlieben kann! Mein Kostüm, das mir am Anfang Bauschmerzen bereitete, war ein Teil von mir geworden. Ich war gerne der Pöbelfrosch. Und meinetwegen auch Cindy aus Bestwig. Andere Dolls taten es mir gleich und gingen geschminkt zur Party. Abschied fällt eben den einen leichter und den anderen schwerer. Dieses Jahr fiel es mir extrem schwer. Vor Allem weil ich dieses Jahr einen Zusammenhalt unter uns Dolls erlebte, wie noch nie zuvor. Wir sind eine große Familie, die alle eines des beklopptesten Hobbies der Welt haben. Egal ob Newbe oder Alteingesessener - wir sind die Killing Dolls!
Bis nächstes Jahr <3
Vier Spieltage, 5 Mal in der Maske sitzen, dutzende Male Krönchen richten, 1 grünes Plüschkostüm, mega Federwimpern, 4 bis 5 Lagen Kleidung, festes Schuhwerk und ganz viele tolle und positiv bekloppte Leute - das war das Fort Fear dieses Jahr!
Meine Rolle
Als ich das erste Mal meine Rollenbezeichnung las, war ich sehr enttäuscht. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht DAMIT. Ich war regelrecht schockiert, denn neben meinem Namen stand der Rollenname "Prince of Quak" und der Einsatzort das Waldmaze. Da ich ja schon wusste, dass der Wald dieses Jahr in ein Scarytale Gewand gekleidet werden sollte, war mir klar: Stina, du bist der fucking Froschkönig!!!! Das war eine Rolle die ich nicht auf dem Schirm hatte. Ich konnte nichts mit ihr anfangen. Froschkönig. Wie soll das denn gruselig werden, bitte? Und was soll ich anziehen? Bitte nicht das Plüschkostüm der vergangenen Märchennächte im Fort Fun! Wie soll ich geschminkt werden??? Fragen über Fragen, die aber mit der tatsächlichen Rollenbeschreibung zum Teil geklärt wurden. Anstatt "Prince of Quak" wurde ich zur "Princess of Quak". Eine Fehllieferung, denn anstatt eines verwandelten Prinzen, wurde eine verwünschte Prinzessin geliefert, die absolut keinen Bock mehr auf Warten hat um endlich von ihrem Prinzen erlöst zu werden. Und somit pöbelt die Fröschin alles an, was ihr über den Weg läuft. Ein Motzfrosch! Das fand ich extrem cool. Bei der Kostümbeschreibung stand: Verändertes Froschkostüm. Oh nein! Ich dachte sofort an das hässliche Plüschteil... Abwarten. Das Make-Up sollte jedoch noch mit mir abgesprochen werden. Da stand noch nix fest und somit wurde ich zum Probeschminken und Kostümfitting gebeten. Mit Ideen zu meinem Make-Up (ich wollte unbedingt große rote Augen und Blut) und meinem grünen Fionakleid (sicher ist sicher, falls doch das Plüschkostüm hervorgezaubert werden sollte), machte ich mich Anfang Oktober das erste Mal auf den Weg in die heiligen Hallen des Fort Fear.
Es war so toll endlich einen Großteil der Fearler wiederzusehen. Nach einer ordentlichen Knuddelrunde sollte ich dann endlich mein Kostüm sehen.
Das, was mir gezeigt wurde, war (wie könnte es auch anders sein) das grüne Plüschkostüm der vergangenen Märchennächte im Fort Fun. Modifiziert mit gold-weißen "Flügelchen", da ich ja eine Mischung aus Prinzessin und Frosch werden sollte. Und was soll ich sagen - scheiße war das nicht! Und so schlüpfte ich das erste Mal in den großen Plüschsack mit Feenflügeln. Lachen hier, Lachen da. Und dann der Spruch von Marcel: "Wir wussten bei der Rollenverteilung sofort, dass Du dir nicht zu schade bist um dieses grüne Teil anzuziehen! Ich hatte das übrigens aus Solidarität auch schon an.". Recht hatte er. Es gefiel mir! Jetzt fehlte nur noch das Make-Up. Maja, meine weltbeste Schminklady, zeigte mir einen ersten Entwurf mit großen blutigen Schürfwunden! Geil! Doch das Blut wurde sofort gestrichen. Von der weltbesten Chef Schminklady Barbara. Blut? Nö! "Rot und Grün. Das geht nicht!" Und auch das allerliebste Bitten und Betteln von mir "Darf ich vielleicht doch ein bisschen Blut? Nur für mich? Biiiiiitteeeeee *liebguck*", wurde mit einem lieben aber strickten "Nö." abgetan. Es sollte für mich also zu einem komplett unblutigen Fort Fear werden... Nun gut. Aber Barbara hatte eine super Idee. Geifer! Ich als Frosch sollte also ekeligen Geiferschleim bekommen, mit dem ich rumblubbern kann um mich doch etwas gruselig zu fühlen. Ich fühlte mich komplett. Zwar fehlte noch mein Krönchen und die finalen Wimpern, aber das Make-Up saß und das Kostüm war der Stina genehm. Der erste Spieltag konnte kommen.
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Ich denke es war gut, diese Idee fallen zu lassen ;) |
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Der erste Komplettentwurf nach dem Probeschminken |
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Das Make-Up |
Der erste Spieltag
Um 10 Uhr morgens saßen wir alle im Backstagebereich um den Tag gemeinsam zu beginnen. Endlich sah man sich wieder. Alle Dolls vom letzten Jahr und viele Neue. Knuddeln und herzen ohne Ende. Wenn man sich fast ein Jahr nicht gesehen hat, ist es echt toll alle wieder zu treffen. Es folgten Ansprachen der Chefs und DEM Chef überhaupt, Marcel. Wenn unser Oberhaupt eine Sache drauf hat, dann ist es Motivieren! Nach seiner Ansprache ging es also so richtig los. Alle waren motiviert und die ersten Dolls begaben sich in die Hände unserer Make-Up Artists, die im übrigen teilweise schon mit dem Grimmepreis ausgezeichnet wurden und bei Produktionen wie Switch reloaded und bei Kaya Yanar am Werk waren. Mein Schminktermin war aber erst um 16:30 Uhr und somit hatte ich noch mehr als 5 Stunden Zeit. Zeit die ich unter Anderem damit verbrachte die neuen Gesichter kennenzulernen oder "Kontaktlinsenanfängern" Tipps zu geben bzw. die Dinger sogar einzusetzen. Dann ging es endlich auch für mich in die Maske. 60 Minuten brauchte es ca. bis das Outfit fertig war. Haare toupiert, Krönchen auf. Alles mit Fixierspray zubombadiert. Plüsch an und raus!!!
Im Wald hatte ich tatsächlich meine Lampe und somit sah man mich nun auch, wenn ich die Gäste anpöbelte. Vielleicht sah man mich aber zu gut... Zwar wurde mir vorher gesagt, dass ich mehr einen Entertaining Part hätte anstatt den mega Schocker (wäre mit dem Outfit eh nicht möglich gewesen *lach*), aber irgendwie war es ernüchternd. Ich brachte zwar ein paar Mädels zum kreischen, aber die erschrecken sich mit Sicherheit auch vor einem Meerschweinchen! Meine Pöbeleien hingegen kamen gut an. Sprüche wie "Komm doch gucken wo der Frosch die Locken hat!" brachten die Leute zum Lachen. Okay, also dann kein Erschrecken dieses Jahr und dafür wesentlich mehr "Let me entertain you!". Ist gebongt. Trotzdem war ich immer noch nicht ganz so zufrieden, obwohl es schon tierisch witzig war. Es sollten ja noch 3 Spieltage folgen :)
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Das erste mal... |
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... mit allem drum und dran. |
Der zweite Spieltag
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Die weltbeste Schminklady Maja! |
Der zweite Spieltag begann etwas später als der Erste. Mein Schminktermin war ja eh wieder spät und somit konnte ich mir alle Zeit der Welt lassen. Trotzdem kam ich früher an um Zeit zu haben mit meinen Leuten zu quatschen. Mein "Kontaktlinsenanfänger" gab nach Minuten vergebener Versuche die, Teile ins Auge zu bekommen, auf und somit war da nichts mehr für mich zu tun. Also wartete ich. Und wartete. Und wartete. Irgendwann war ich doch an der Reihe und verwandelte mich wieder in meinen Frosch. Auf in die zweite Runde und ab ging es in den Wald. Mein Spruch mit den Locken wurde mir aber verboten. "Ey Pöbelfrosch Pöbelst du wirklich so rum? Ich habe zwar gesagt du sollst pöbeln, aber mach bitte ein bisschen langsamer, okay?" Das sagte man mir, nachdem ein Bericht eines Gastes vom ersten Spieltag im Netz auftauchte, in dem folgender Satz zu finden war: "Wenn der Froschkönig den Gästen stattdessen ein "Komm her - ich zeig' Dir, wo der Frosch die Locken hat" entgegenwirft, sind wir dann leider bei Atze Schröder gelandet statt bei Wilhelm und Jacob Grimm."
Na gut. Okay. Kein Atze Schröder mehr und mehr "netter" Pöbelfrosch. Mein neuer Spruch: "Na? Schmatzer fürs Fröschlein?", kam genau so gut an und sorgte für genügend Lacher. Ich hatte mich mit meiner Entertainingrolle angefreundet. Auch der Parkleiter meinte nur "Du hast die Sache hier im Griff, was? Nur lachende Menschen bei dir. Gut so." Und es waren viele lachende Menschen. Sehr viele Menschen! Sehr sehr viele Menschen!!! Mein Kollege am Einlass kam zwischenzeitlich zu mir und meinte, dass er die Besucherkapazität erhöhen müsste. Die Warteschlange würde einfach nicht kleiner. Mittlerweile hatte sich eine Warteschlange mit ca. 2 Stunden Wartezeit gebildet. Ich habe keine Ahnung wie viele Leute wir an diesem Tag durch den Wald schaufelten, aber es müssen viele gewesen sein. Sehr viele. Unser Teamleiter für den Spieltag kam eine Viertelstunde vor eigentlichem Parkschluss zu uns und sagte, dass es noch eine Wartezeit von mindestens einer Stunde gäbe und wir länger machen müssten. Im Endeffekt haben wir 75 Minuten länger gespielt. Aber es war verdammt nochmal gut so!
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Und da sag nochmal einer, ich hätte dieses Jahr die bekloppteste Rolle gehabt... |
Der dritte Spieltag begann mit guten Nachrichten. Fort Fear und unser Wald hatte in verschiedenen Bewertungen und Postings in Foren sehr gut abgeschnitten. Aus dem Atze-Schröder-Frosch ist laut der Gäste "Cindy aus Bestwig" geworden, denn Folgendes war in einer anderen Bewertung zu lesen: "... dabei treten die Figuren in Interaktion mit den Besuchern, was natürlich die Attraktivität deutlich erhöht. Gerade die Fröschkönig"in" ist erfrischend herrlich, denn "Cindy aus Bestwig trifft es mit der Beschreibung am Besten." Ich fühlte mich geehrt und wusste zudem, dass ich alles Richtig gemacht
hatte. So ging es weiter wie die anderen Tage zuvor auch. Warten, Quatschen, Schminken, anziehen und raus. Da es der 31. Oktober war und somit der eigentliche Halloweentag, haben wir mit besonderem Publikum gerechnet. Aus den Jahren davor, war man schon auf, ich sage mal, spezielles Publikum gefasst. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber manche Halbwüchsige waren einfach nur assig! Einige, die mich schon vorher entdeckt hatten, kamen durch den Wald querfeldein hinter mir her und versuchten mich auf meiner Position zu erschrecken. Kostümierte Gäste waren ziemlich unfreundlich. Beleidigungen. Beschimpfungen. Ein junger Mann lief betrunken durch den Wald und riss die Verkleidung eines Käfigs ab und wurde von meinen Kollegen Werwolf und Zwerg zum Ausgang begleitet. Ganz ehrlich, wenn man sich doch freiwillig in ein Maze begibt, dann sollte man sich auch drauf einlassen und sich den Spaß nicht selber zerstören. Und wenn man es schon so machen will, dann darf man sich nicht auch noch bei den Akteuren beschweren, wie langweilig diese denn spielen würden. Da gibt es von mir echt nur ein Kopfschütteln! Die, die sich aber auf den Spaß einließen, bekamen den doppelten Spaß und wir gaben uns umso mehr Mühe.
Dieses mal war aber wenigstens pünktlich Schluss. Das war auch wieder gut so, denn der letzte Spieltag sollte bereits am nächsten Tag sein. Doppelspieltag. Also schnell ins Bett. Man wollte ja am nächsten Tag wieder frisch und wach am Werk sein.

Der letzte Spieltag
Melancholie. Ein letztes Mal Kontaktlinsen einsetzen. Ein letztes Mal Schminken. Ein letztes Mal raus in den Wald. Und ich hatte das Gefühl, dass der Himmel mit uns weinte, denn es goss aus Eimern!!! Und ich war wie gesagt mit meinen Kollegen im Wald eingesetzt. Es-war-nass! Aber egal. Spieltag ist Spieltag. Und vor allem der letzte Spieltag sollte uns selbst in guter Erinnerung bleiben. Zudem erwarteten wir Besuch von "Kollegen" aus dem Moviepark und dem Heidepark. Also jetzt keine Schwäche! Attacke!!!! Ein Gutes hatte der Regen allerdings: Der Nebel blieb wunderbar am Boden und zeitweise sah man fast seine Hand vor den eigenen Augen nicht! Das war gut. Sehr gut! Denn ob man es glaubt oder nicht, ich war an diesem Tag richtig scary!! Man sah mich ja nicht und somit konnte ich komplett ungesehen ins Licht springen und meine Prinzen anböbeln. Eine Kreischquote von 90% war meins. Ich war in Topform. Meine Kollegen ebenfalls. Ich untertreibe jetzt nicht, wenn ich sage, dass der letzte Spieltag der beste Spieltag von allen war! Und wie man es so kennt, endet alles was einem besonders viel Spaß bereitet immer schneller als einem lieb ist...
Der Spieltag endete für uns Dolls mit einer riesen Abschlussparty, die wir uns um gottes Willen echt verdient hatten. Jeder war stolz. Stolz auf sich. Stolz auf andere. Stolz auf das ganze Team. Ich schminkte mich an dem Abend nicht ab und ging mit kompletten Make-Up auf die Party. Ich hätte nie gedacht, dass man sich so in einen Plüschsack verlieben kann! Mein Kostüm, das mir am Anfang Bauschmerzen bereitete, war ein Teil von mir geworden. Ich war gerne der Pöbelfrosch. Und meinetwegen auch Cindy aus Bestwig. Andere Dolls taten es mir gleich und gingen geschminkt zur Party. Abschied fällt eben den einen leichter und den anderen schwerer. Dieses Jahr fiel es mir extrem schwer. Vor Allem weil ich dieses Jahr einen Zusammenhalt unter uns Dolls erlebte, wie noch nie zuvor. Wir sind eine große Familie, die alle eines des beklopptesten Hobbies der Welt haben. Egal ob Newbe oder Alteingesessener - wir sind die Killing Dolls!
Bis nächstes Jahr <3
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Ich habe ein Foto!!! ich bin eine Runde weiter ;) |
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