Dienstag, 10. November 2015

Mein Fernweh und das kleine große Glück

Jeder hat es. Jeder genießt es ab und an. Und bei jedem weckt es das Fernweh und tolle Erinnerungen - das eine Getränk oder die eine Speise, die einen an Urlaub erinnert. Bei manchen ist es vielleicht das scharfe Couscous aus Tunesien. Bei anderen das Köttbullar aus Schweden oder die Pommes aus Belgien. Bei mir ist es der Peppermint Mocha aus England. Dieses wunderbare Heißgetränk aus Schokolade und Espresso, dass zugleich ein kühles Gefühl durch die Minze mitbringt. Kein anderes Getränk schafft es, mir sofort das wohlige Gefühl von Urlaub zu verschaffen. Ich leide dauernd an Fernweh nach England. Eigentlich permanent. Und dass ich am Flughafen arbeite, macht mir das Ganze nicht wirklich leichter. Jedes startende Flugzeug, erinnert mich an London und meine vielen Reisen dorthin. Aber nur am Flughafen kann ich sicher sein, dass der Starbucks das doch in Deutschland eher rare Peppermint Flavour da hat. Und so habe ich heute ganze 5€ in einen Becher Glück investiert und mir einen Mocha grande gegönnt. Natürlich mit Pfefferminzaroma :) Die Barista im Starbucks fragte direkt, ob ich häufiger in England unterwegs bin. Denn, dass Deutsche etwas mit Pepperminshot bestellen, hat doch großen Seltenheitswert. Und schon kamen wir ins Gespräch. Über Land und Leute in England. Über die Lebensweise und die Sprache. Wie sich herausstellte, ist sie ein ebenso großer Englandfan wie ich. Solche Momente sind Gold wert! Man erschafft sich mit Wenig, einen großartigen Moment, der sofort gute Laune macht. Eigentlich war ich total fertig von der Arbeit und echt gestresst. Doch dieser Becher Glück und dieses Gespräch, hat meine Laune sofort gebessert. Am Bahnhof erst, sah ich den Smiley von ihr auf meinem Becher. Mein Grinsen wurde noch größer. Das waren die am besten investierten 5€ der letzten Monate.
Wenn ihr auch gerade Fernweh habt, oder schlechte Laune, dann bringt euch das Gefühl aus dem Urlaub zurück und kocht euch das Couscous. Holt euch die Pommes. Oder ab zu Ikea und Köttbullar essen! Oder guckt euch einfach Urlaubsbilder an. Ich sage es immer wieder: Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem großes Glück bringen.

Und jetzt fahre ich zufrieden nach Hause und plane den Flug nach London. Ich habe da nämlich noch ein Geburtstagsgeschenk zur Einlösung offen :)

Mittwoch, 5. August 2015

Sexismus am Arbeitsplatz? Der tägliche Unsinn an der Sicherheitskontrolle

Wie ja einige wissen, arbeite ich am Flughafen im Sicherheitsbereich und jeden Tag passiere ich 3 Sicherheitskontrollen - 2 am Eingang und 1 am Ausgang. Jedes mal besteigt in einem die leise Bitte, nicht zu piepsen. Das heißt so schnell wie möglich durch die Kontrolle zu kommen ohne großes Kuscheln und Abtasten der Sicherheitsleute. Heute hatte ich aber das große Los gezogen, mit meinen Schuhen an der Kontrolle zu piepsen. Hieß für mich: Arme austrecken, Schuhe ausziehen und abtasten lassen. Eben beim Ausgang, stand nur ein einzelner Mann an der Schleuse als das Gerät bei mir anschlug. Laut rief er zu seinen Kollegen "Eine Frau bitte! Die Dame hat gepiept!", um eine Kollegin zu rufen, die mich abtastet. Ich sagte nur, dass ich auch einen Mann nehmen würde. So kämen wir alle ja schneller durch die ganze Sache. Darauf entgegnete mir der Herr aber sofort: "Nein! Das geht doch nicht! Sie sind doch eine Frau! Ich darf sie als Mann nicht abtasten.". Nunja. Also wartete ich darauf, dass die Kollegin des netten Herren ankam um ihren Job zu tun. Zeitgleich kam eine andere Kollegin von mir zur Kontrolle und auch sie piepte. Die Sicherheitsfrau tastete zuerst mich ab um anschließend meine Kollegin zu prüfen. Aus Spaß sagte ich: "Bei meiner Kollegin lassen sie besser den Mann abtasten." Meine Kollegin grinste und sagte zur etwas verdutzten Sicherheitsfrau: "Also um ehrlich zu sein, ich finde Sie ja sexuell anziehender als ihren Kollegen. Vielleicht sollten Sie ihr System hier mal überdenken." Genau das meinte ich mit meiner spitzen Bemerkung - meine Kollegin ist nämlich bekennende Lesbe. Jetzt also die Frage: Warum sollen Männer nur Männer abtasten und Frauen nur ihresgleichen? Das ist doch blanker Unsinn. Mit dieser Regelung, unterstellt man der zu kontrollierenden Person und den Kontrolleuren doch sofort eine heterosexuelle Ausrichtung. Eine Frau kann es genauso anregend finden, eine Frau abzutasten oder abgetastet zu werden. Genau das gleiche unter den männlichen Kollegen. Ist das schon sexismus am Arbeitsplatz? Lässt sich drüber streiten, aber Tatsache ist es. Ich hätte absolut kein Problem damit, wenn mich ein Mann abtastet und ich nicht erst auf die weibliche Verstärkung warten muss und so früher einstempeln kann oder einen Bus früher bekomme. Sollte man vielleicht mal drüber nachdenken.

Sonntag, 12. Juli 2015

Kölner Lichter 2015

Gestern war wieder das Lichterspektakel in Köln schlechthin: Die Kölner Lichter. Dieses Jahr wollten wir uns die Lichter mal von einer anderen Perspektive aus ansehen und hatten Karten für ein Konvoisschiff. Wir waren gespannt wie es wohl sein wird. Immerhin fährt man auf dem Schiff über 7 Stunden! Aber frohen Mutes fuhren wir los nach Köln und suchten das Schiff. Abfahren sollte es von Brücke 17. Allerdings stand der Name des Schiffes mit Abfahrtzeit an Brücke 18. Suuuuuper. Wo legt das Schiff denn jetzt ab? Ich an Brücke 18 den Kapitän eines anderen Schiffes gefragt. "RheinStar? Ja Moment. 3 Leute wurden da auf unser Schiff umgebucht. Aber Burmann hab ich nicht auf der Liste. Eigentlich sollten wir von Brücke 17 starten aber warum auch immer sind wir jetzt auf 18 verlegt. Wir stehen hier aber auch nicht auf dem offiziellen Ablegeplan...", teilte mir der freundliche Mann mit. Na super. Chaos schon vor dem Einstieg. Aber wir haben es eine Stunde später tatsächlich auf unser Schiff geschafft - von Brücke 17... Dort wurden wir zu unserem Tisch gebracht. Ein Mitteltisch, den wir mit zwei anderen Pärchen teilten. Komplett mittemang saßen wir da im Weg der Kellner. Super Idee! Naja. Vielleicht bringt das Essen ja doch etwas mehr gute Stimmung. Angesagt war ein italienisches Buffet. Ich freute mich also auf Bruscetta und Tomate-Mozarella. Und das, was uns später dann doch auf dem Tisch serviert wurde, war wirklich komplett italienisch - Wurstplatte mit Kartoffelsalat :D Typisch italienisch. Wirklich. Wir hatten aber nur ein kleines Brot, denn in der Wartezeit bis zum Essen, hatten wir uns einen Schlachtplan überlegt: Schnell eine Kleinigkeit essen und dann während alle anderen noch schnabulieren einen Platz am Sonnendeck sichern. Gedacht und getan! Wir hatten einen tollen Platz direkt am Rand und freuten uns auf die Wunderkerzen und Feuerwerke. Zudem hörte man oben den wunderbaren (hust) Alleinunterhalter nicht ;)
Naja. So ließ es sich aber wirklich aushalten. Wir ließen uns den Wind um die Nase wehen und unterhielten uns mit unseren Nachbarn. Ein wirklich lustiges Ehepaar. Der Mann hat die Karte seiner Frau last minute zum Geburtstag geschenkt, weil er noch kein Geschenk hatte. Echt lustig die beiden. Die Frau saß am Rand und ihr Mann neben ihr. Irgendwann drehte sich der Mann zu seiner Frau um und fragte ganz trocken: "Bist du noch da? Gut. Ich dachte schon du wolltest U-Boot spielen." :D :D :D
So fuhren wir bestens unterhalten bis Wesseling. Vorbei am Sitz der Ruderclubs, vondem aus die Achter ihr Rennen starten. Holla! Ich wusste echt nicht, dass die von soooo weit hinten starten. Das ist echt eine riesen Strecke! In Wesseling angekommen, drehten wir und stellten uns zum Konvoi auf. Ich hatte Angst, dass wir ganz zum Schluss fahren würden und die Wunderkerzen nur noch ausglimmen sehen. Aber wir fuhren an zweiter Stelle ganz vorne und ich freute mich, doch alles sehen zu können. Dass wir aber die Wunderkerzen und Begrüßungsfeuerwerke nur beim zurücksehen ansehen konnten, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht :( Ganz vorne ist also auch doof. Egal. Der Konvoi war wunderschön! In der Kurve mal nach hinten geschaut und die anderen Schiffe angesehen. Den Leuten zugewunken. Irgendwie hatte ich schon fast das Bedürfnis Kamelle zu werfen. Es war echt wie Rosenmontag im Zug :D Dann sahen wir den Dom und wussten, dass jetzt der schönste Teil des Konvois kommt: Einfahrt unter wunderschöner Musik ins Wunderkerzenmeer. Tatsächlich brannten die Kerzen auch schon für uns! Es sah so wunderschön aus! Nur die Musik war bei der Einfahrt nicht ganz so beeindruckend. Unser Kapitän ließ nämlich einfach die Partymusik an Deck laufen und so genossen wir das Meer an Wunderkerzen untermalt von "Dicke Mädchen haben schöne Namen"... Ganz großes Kino. Mittlerweile waren wir fest davon überzeugt, die Lichter 2016 wieder vom Ufer anzusehen. Unser Schiff fuhr noch ein Stück weiter bis Mülheim und drehte dann wieder um sich zum Feuerwerk aufzustellen. Kurz vor der Zoobrücke blieben wir stehen und ich hatte schon tierisch Wut, dass wir nur die Brücke sehen würden. Zum Glück rutschten wir aber noch ein Stück nach vorne direkt vor die Brücke. Dann begann das Feuerwerk. Es war schön. Ein wunderschönes Feuerwerk! Soll es zumindest gewesen sein, hörte ich. Denn ich sah nur das Führerhäuschen unseres Schiffes. Zumindest die Musik hörten wir dank des Streams von Radio Köln komplett und sehr gut.

Fazit: Nie wieder Schiff! Am Ufer ist es einfach viel schöner. Man sieht den kompletten Konvoi mit wunderschöner Musikuntermalung (keine Höhner!), man ist mittendrin mit Wunderkerzen in der Hand. Und das Feuerwerk sieht man auch komplett. Schiff? Neee danke. Das war eine Erfahrung im Leben, die man jetzt auch auf der Liste abhaken kann...

Sonntag, 15. Februar 2015

Die Entkarnevalisierung hat begonnen...

Mittlerweile ist schon Karnevalssonntag und die Session in vollem Gange. Nunja. Was soll ich sagen. Dieses Jahr ohne mich. Ich habe kein Kostüm dieses Jahr. Gar keins. Nur meine Fiona liegt unter meinem Bett und könnte bei absolutem Notfall herausgekramt werden. Die einzige komplette Sitzung, die ich dieses Jahr sah, ist eine alte TV Sitzung vom letzten Jahr. Ich muss gleich zu einem Karnevalsumzug und habe absolut keine Lust und werde da unkostümiert auftauchen. Was ist da bloß mit mir passiert? Wo ist der Jeck in mir geblieben? Ich habe wirklich gar keine Lust auf Karneval dieses Jahr. Und damit meine ich wirklich gar keine! Wo ist die Pappnasentrine geblieben? Wo die Freude und Lust mit einem Kölsch in der Hand durch die Gegend zu schunkeln? Liegt es an der letzten Session, die ich wirklich im kompletten Umfang ausgenutzt habe? Es fing am 11.11. am Heumarkt auf der Bühne mit Marie Luise Nikuta an, ging über diverse Sitzungen und der Lanxessarena weiter, gipfelte im Rosenmontagszug, den ich mit Schmerzen am ganzen Körper vom Kamelle werfen und Laufen abschloss und endete bei meiner allerersten Nubbelverbrennung. Also das komplette Programm. Vollgepackt bis oben hin. War das der Karnevalsoverkill? Der beschlossene Tod von Pappnasentrine und meinem Karnevalsgen? Nun, ich hatte mit meinem Chor zwei Auftritte mitgemacht bei zwei wunderbaren Pfarrkarnevalssitzungen. Auch da ging ich ohne große Lust hin. Als ich dann aber durch den Saal, der feiernden und kostümierten Menge ging, war ich glücklich. Ich hatte Spaß und ich glaube sogar, ein kleines aber feines Kribbeln gespürt zu haben. Ist die Pappnase in mir also doch noch nicht tot? Liegt sie nur im Aschermittwochsschlaf seit 2014? Irgendwie habe ich doch wieder Lust auf die Bühne zu gehen. Mir fehlt die schöne Pappnasenzeit mit Auftritten in Köln und Düsseldorf. Andererseits fehlt mir der Antrieb den Karneval wieder zu lieben... Vielleicht ändert sich das ja nächste Session wieder und ich bin wieder die alte Jeckin mit Pappnase und Freude am jecken Treiben. Bis dahin werde ich einfach versuchen wieder Freude dran zu bekommen und mir gleich die ein oder andere Kamelle fangen und vielleicht sogar ein bisschen schunkeln ;) Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß beim Feiern und noch ganz tolle jecke Tage! Ich werde am morgigen Rosenmontag im Büro sitzen. Vielleicht sogar etwas wehmütig? Wer weiß...
Die Stina :)