Donnerstag, 15. Dezember 2016

Ich habe ein Problem...

Liebe Menschen. Ich habe wirklich ein Problem. Wenn ich shoppen gehe, fällt es mir ziemlich leicht. Ich habe genau eine Abteilung, in der ich etwas finde. Begrenzt auf wenige Regale - die Übergrößen. Dort sind mal mehr und mal weniger hübsche, aber immer funktionelle Kleidungsstücke. Und mittlerweile sind die Teile größtenteils wirklich modisch! Vorbei ist der "Sackzwang" ab Größe 48. Eben wollte ich auch schnell mal kurz nach einer Hose gucken. Ich also ab in die altbekannte Abteilung und zu den Hosen. Und was soll ich sagen? Ich hab nix gefunden! Und warum? Es war mir dort alles zu groß! Ich bin fast verzweifelt!
Das kannte ich bisher nicht. Es waren wie fast immer drei schöne Jeans zur Auswahl. Normalerweise wird dann nach der passenden Größe geguckt und gut. Jetzt holte ich mir meine eigentlich immer passende Größe raus. Sie sah ziemlich groß aus. Aber gut. Dann wurde heute mal anprobiert. Ich schlüpfte in die Hose und merke schnell: Nä! Das wird nix. Die ist viel zu weit. Freudig erregt hing ich die Hose zurück und suchte nach einer kleineren Größe. Und fand nix! Etliche Nummern größer war kein Problem. Aber aus einer Hose Zwei nähen wollte ich nicht. Ich zur Textilfachverkäuferin um zu fragen, ob es die Hose auch noch kleiner gibt. Sie guckte sich die Buchse an und was sie dann sagte, war unfassbar! Sie sagte: "Tut mir Leid. Hier bei den Übergrößen nicht. Gucken sie mal unten in der Damenabteilung." Ich musste grinsen. Nicht weil ich mich freute, sondern weil ich sie nicht ernst nahm. Trotzdem guckte ich mal. Ab zu den Jeans. Eine Schöne war schnell gefunden. Dann der spannende Teil - die Größe. Und was soll ich sagen? Ich fand sie! Die Größe kleiner. Jetzt wollte ich es wissen und ging in die Umkleide. Spannung. Ich schlüpfte rein. Ich machte die Hose zu. Sie passte! Ich guckte mich drei Mal im Spiegel an. Ein Tränchen... Das letzte mal habe ich in der Damenabteilung eine Hose eingekauft, als ich 12 war. Und das nur, weil alles in der Kinderabteilung zu klein war. Ich habe noch nie so gerne eine Hose zur Kasse getragen. Es ist zwar die größte Größe der Damenabteilung, aber es ist nicht die Kleinste aus den Übergrößen. Und wisst ihr was? Das fühlt sich echt gut an. Aber auch total fremd und komisch. Das ist mein Problem. Ich muss mein Einkaufsverhalten umstellen. Ich find nix mehr bei den Übergrößen. Aber es gibt größere und schlimmere Probleme, oder? ;)

Dienstag, 12. Juli 2016

Ein Schwein ruft mich an. Doch keine Sau interessiert sich für mich!

Eigentlich dachte ich ja, dass die heutige Weltbevölkerung trotz aller Ausfälle wenigstens noch ein kleines Bisschen Erziehung genossen hat. Oder zumindest ein winziges Stück Anstand. Seit ich aber mein Berufsleben weitestgehend am Telefon verbringe (und das immerhin schon 10 Jahre lang), ist meine Hoffnung massiv gesunken. Ich betreue und berate Kunden am Telefon. Inbound. Das heißt, die Kunden rufen mich an um Hilfe zu erfahren. Leider gibt es da einige Typen, die den Respekt vor unserem Job nicht ganz so zeigen. Ich zähle mal auf...

1. Typ: Der nörgelnde Handytelefonierer
Ich glaube wir alle wissen schon aus dem privaten Bereich, dass die Handyverbindung nicht immer die Beste ist. Selbst wenn jemand aus seinem Büro vom Handy aus anruft, ist es teilweise sehr schwer den Kunden zu verstehen. Sagt man dann etwas oder bittet darum einen Satz nochmal zu wiederholen, kommen oft so schöne Sätze wie "Hören sie mir doch zu!" So lieber Kunde. Das habe ich getan. So gut es eben ging, war meine Aufmerksamkeit voll auf dich gerichtet. Ehrlich! Aber wenn ich nur einen Satz verstehe wie "Ich .... krrrrhchhhh .... darum .... blubbkrrrzdfz .... Geld .... grkkkkzzpfff .... wichtig! Sehr wichtig!", fällt es mir verdammt schwer den Zusammenhang zu verstehen.

Dieser Typ ist nervig aber leider Alltag. Und die meisten Kunden sind auch wirklich verständnisvoll. Von daher ist er noch akzeptabel. Aaaaber: Es gibt eine Steigerung von nörgelnden Handytelefonierern! Ohja!

2. Typ: Der autofahrende Handytelefonierer
Direkt nach meiner Begrüßung höre ich es schon: Das Rauschen und Widerhallen meiner Stimme. Und sofort wird mir klar, das hier wird ein sehr anstrengendes Telefonat. Anscheinend gibt es wirklich Leute die ganz wichtige Dinge unbedingt bei 180 km/h auf der Autobahn besprechen müssen. Ganz stilvoll mit Freisprecheinrichtung. Das ist ungefähr so angenehm wie sich im Windkanal zu unterhalten mit nachplapperndem Papagei auf der Schulter. Zumindest stelle ich mir die Geräuschkulisse dort genau so vor. Da ist es ehrlicher Weise teilweise sogar echt erleichternd, wenn der Kunde seine Kundenummer nicht zur Hand hat und sich später nochmals melden muss. "Kundennummer? Neeeee. Hab ich kkkrrrzchkl nicht. Ich kkrrrbbhf im Auto! Krrpgbnjkkfff Name ist Horst Müller. Rrrrcccktffg danach suchen???? Piep. Piep. Piep." und das Funkloch hat uns beide erlöst. Hat der Anrufer aber seine Kundennummer dabei, gibt es eine Kombination aus Typ 1 und Typ 2. Das ist gelinde gesagt sehr sehr unschön.

Typ 3: Der kauende Schmatzer
Dieser Typ verhindert keine sachgerechte Beratung. Aber er ist ein Paradebeispiel für fehlenden Respekt. Ich weiß, dass Zeit in der heutigen Welt allgemein knapp ist. Da muss schon mal ein Gespräch in der Mittagspause sein. Das erklärt by the way auch den autofahrenden Telefonierer. Aber muss ich denn während des Gesprächs ein Schnitzel oder sonst was kauen? Selbst Kaugummi kauen ist am Telefon für die zweite Person total ekelhaft. Ich habe nichts gegen einen kleinen Schluck Kaffee zwischendurch. Ich selbst habe mir in jahrelanger Arbeit ein am Telefon unauffälliges und unhörbares Trinken antrainiert ;) Vollstes Verständnis für den kleinen Schluck zwischendrin. Aber ein dauerndes Schmatzen und am besten noch mit vollem Mund reden ist unhöflich, ekelerregend und absolut indiskutabel! Ich meine, setzt ihr euch bei eurem Bankberater auch schmatzend an den Tisch und beißt genüsslich in einen Döner, während ihr über ein Darlehen sprecht und Geld fordert? Nein? Gut! Warum dann bei mir am Telefon. Gleiche Situation wie beim Bankmenschen um die Ecke, nur ohne Blickkontakt. Soviel zum Thema Respekt meinem Beruf gegenüber.

Typ 4: Der Pinkler
Der Typ tut genau das, was der Name verrät. Ich weiß beim besten Willen nicht, was die Menschen dazu antreibt, während eines Telefonats ihr Geschäft zu verrichten. Ich meine, gut, während der Warteschleife hat man genug Zeit noch schnell auf´s Örtchen zu springen, aber warum um alles in der Welt nimmt man dann sein Telefon mit? Wenn man wirklich muss und es gar nicht anders geht: Lautsprecher an, schnell Pipi machen und ab ans Telefon zurück. Ansonsten vielleicht einfach die 15 Minuten einhalten. Eine wirklich wahre Geschichte: Ich klickte auf "Bereit" um ein neues Gespräch anzunehmen. Der Call kam auch sehr schnell rein, also war viel los in der Warteschleife. Noch vor der Begrüßung, hörte ich ein Plätschern. Ich nannte meine Grußformel und der Anrufer hielt ein. Während des Telefonats, hörte ich es immer wieder Plätschern, wenn ich redete. Er befand sich also immer noch im gekachelten Bereich seiner Wohnung. Anscheinend dachte der Kunde, ich würde das nicht mitbekommen. Nach der Verabschiedung legte ich nicht auf, denn der Kunde beendet das Gespräch und sollte demzufolge auch als erster auflegen. Tat er aber nicht. Ich hörte, wie er die Spülung betätigte und der Anrufer stöhnte, das sei das längste Pinkeln seines Lebens gewesen -wahrscheinlich auch das Einzige mit einer unfreiwilligen Zuhörerin. Absolut peinlich!

Apropos Stöhnen. kommen wir zum Highlight der Kundentypen.

Typ 5: Der Wi***er
Der Name ist hart, aber er ist Programm. Ich nenne ihn auch fast liebevoll "den Palmwedler". Dieser Typ ist selten, aber nicht so selten wie man glaubt. Nochmal eine absolut wahre Geschichte: Ich arbeitete noch bei einem großen Telefonanbieter, als mich ein Kunde anrief, der wissen wollte, ob es an seinem neuen Wohnort DSL 16000 gibt. Also fragte ich nach der Anschrift und gab sie in mein Prüfsystem ein. Während der Prüfung hörte ich ein Stöhnen. Oooookay... Wer weiß, was der Kunde da gerade tat. Dass meine Vermutung harte Tatsache war, wurde mir klar, als ich auf einmal ein Stöhnen hörte "Ohja du geile Sau!". Man muss dazu sagen, dass ich im 2. Lehrjahr war und gerade einmal 17 Jahre alt. Heute würde der Anrufer von mir die passende Ansage bekommen, aber damals machte ich einfach meinen Job weiter - mit einem bedrückenden Gefühl in der Magengegend. Zum Glück legte der Kunde auf, als er "fertig" war - und ich war es auch. Meine Stimme wurde unfreiwillig als Wichsvorlage genutzt! Was um alles in der Welt fällt diesen perversen Menschen ein? Ja gut, die Hotline ist kostenlos und genügend Frauen gibt es dort auch. Aber muss das wirklich sein? Wenn diese Typen wirklich das Bedürfnis haben, sich einen am Telefon runterzuholen, dann sollen die doch bitte auch eine dieser "RUF-MICH-AN-Nummer" wählen und keine unschuldigen Mädels da mit reinziehen, die evtl. mit der Situation heillos überfordert sind. Würde man 5€/Minute für solche Gespräche nehmen, es würde sich wirklich lohnen. Diese Anrufer zeigen nicht nur das nicht vorhandene Quäntchen Respekt vor meiner Berufsgruppe, sondern diskriminieren auch noch Frauen. Ärmer geht es kaum noch. Da sind mir Heiratsanträge oder Urlaubeinladungen von Kunden deutlich lieber. Die kann man noch mit Humor nehmen und die Kunden sind meistens echt nett.


Wenn ihr also das nächste mal bei einer Hotline anruft, begegnet den Menschen bitte genauso, wie ihr allen anderen Menschen auch begegnet - mit Respekt. Nur weil wir euch nicht sehen, heißt es nicht, dass ihr euch benehmen könnt wie absolute Vollhonks! Die meisten Gespräche sind echt super. Liebe Opis, die einem einen Schwank aus ihrer Jugend erzählen und nachher eine Kaffeeeinladung aussprechen, oder nette Kunden mit denen man einfach lachen kann, sind klasse. Leider werden diese Gespräche aber immer weniger und viele entpuppen sich einfach nur als Eskalationsgespräch. Schade eigentlich :)

Donnerstag, 10. März 2016

Ich ess Blumen vs. Ich ess Fleisch

Oh man. Mir geht da etwas verdammt auf die Nerven. Ich muss das jetzt einfach mal in einem Post verfassen und meine Gedanken loswerden. Jeder Mensch hat seine Vorlieben, Macken und Eigenheiten. Jeder Mensch lebt wie er es will. Aber trotzdem hat man doch andauernd Menschen um sich, die einen von ihrer Lebensweise überzeugen wollen. Nehmen wir ein ganz bekanntes Beispiel: Die Zeugen Jehovas. In den Innenstädten stehen sie mit ihren Rollwägelchen und möchten sich mit einem unterhalten. Wortwörtlich über Gott und die Welt. Für sie ist ihr Glauben so wichtig, dass sie meinen jeder sollte Mitglied im Club Jehovas werden. Das machen sie nicht ganz uneigennützig, denn (wenn ich es so ausdrücken darf) sammeln sie neue Mitglieder wie Paybackpunkte und wenn er am Ende seines Lebens genug Punkte gesammelt hat, dann läd Gott seine Seele nach der Apokalypse in den VIP-Bereich ein. Klar! Wäre ich einer von denen und hätte ich auch die Gehirnwäsche über mich ergehen lassen, würde ich auch alles daran setzen Businessclass anstatt Holzklasse zu fahren. Habe ich aber nicht. Ich bin katholisch und das ist für mich mehr als ok. Das teile ich auch den Zeugen mit, die mich bekehren möchten. Dann bekomme ich lächelnd Flyer in die Hand gedrückt, einen schönen Tag gewünscht und die Sache ist gegessen. Die Zeugen Jehovas sind deshalb ganz nette Gesellen. Wir teilen nicht dieselbe Meinung, aber das ist für beide Seiten meistens ok.
Jetzt gibt es aber Unterhaltungen mit anderen Menschen, die ich unfassbar gerne gegen 10 weitere Gespräche mit einem Zeugen eintauschen würde: Gespräche mit einem Veganer oder Vegetarier. Hat man sich auf ein Gespräch mit ihnen eingelassen, ist es auch schon zu spät. Man kann nur verlieren. Egal was man für Argumente bringt, sie werden mit drei Anderen zunichte gemacht. Diese Argumente kann man dann sehen wie man will. Mag sein, dass manches stimmt, aber irgendwann muss auch gut sein. Beispiel? Gut. Der Pflanzenfresser sagt, dass die fleischlose Ernährung viel gesünder ist.
Der Fleischfresser hält dagegen und sagt, der Mensch ist ein Allesfresser und er benötigt auch tierische Elemente um gesund leben zu können. Den Veganern und Co würden viele wichtige Vitamine und Nährstoffe fehlen.
Darauf der Pflanzenfresser: "Das einzige was uns "fehlt", sind die Hormone und das Antibiotika aus dem Fleisch und darauf kann man sehr gut verzichten! Ganz zu schweigen von den vielen schlechten Fetten die ein Fleischfresser zu sich nimmt. Cholesterin und so weiter. Zudem hat ein Pflanzenfresser ein reines Gewissen, denn für sein Essen musste kein Tier sterben".

Und schon ist man von der gesundheitlichen Schiene in die ethische Ecke gerutscht und bekommt einen Vortrag über die unsachgemäße Tierhaltung, Quälerei und Abschlachtung. Das geht immer so weiter, bis man sich dann überlegt, doch mal einen Gemüsebratling zu probieren. Der Vegetarier oder Veganer hat gewonnen. Das heißt nicht, dass man dann gleich Vegetarier oder gar Veganer ist, aber man lässt sich früher oder später drauf ein. Ob man sich dann für ein Leben ohne Fleisch und Käse entscheidet, ist dann eine ganz andere Sache. Dafür ist jeder selbst verantwortlich. Ob er sich eine Ledertasche kauft, ein Mettbrötchen schmiert oder einen Latte Macchiato trinkt - oder eben einen Soja-Latte. Aber es ist eben eine ganz eigene Entscheidung, die ich selbst treffen möchte.
Jetzt habe ich gerade geschrieben, dass man verliert, wenn man sich auf ein Gespräch mit einem Veganer einlässt. Deswegen spreche ich auch nur äußerst selten mit ihnen über dieses Thema. Wer jetzt aber denkt, man sei so vor den Predigten der Fleischlosen sicher, hat sich geirrt. Ohja! Denn der Mensch ist ja nicht dumm. Auch Veganer und Vegetarier nutzen Facebook. Und wie sie es nutzen! Täglich mehrere Postings von Peta und Co werden geteilt. Es werden Videos und Filme verbreitet, die einen bekehren wollen. Egal ob man es sehen will, oder nicht - man bekommt immer wieder neues Futter für die radikale Denkweise eines jeden fleischlosen Köpfchens präsentiert. Das gleicht schon einer Belästigung, mit der keine Spammail-Attacke mehr mitkommt. Ich habe die Nase voll. Es reicht!!!
Ich hasse Radikalisierung in allen Fassetten absolut. Sei es die Hetze gegen Flüchtlinge, der Hass auf die Regierung und daraus entstandene "Alternativen", Islamisten oder eben Hardcore Veganer und Vegetarier. Und ja, ich habe extra alle in einem gemeinsamen Satz aufgeführt! Es geht mir verdammt gegen den Strich andauernd "überredet" werden zu wollen, keine Tiere für meine Tellerfüllung sterben zu lassen. Es ist meine Entscheidung!!!! Nochmal! Ich suche mir aus, an wen oder was ich glaube, was ich anziehe, wen ich wähle, was ich singe und sage, was ich in meiner Freizeit mache und eben was ich esse.

Liebe Veganer/Vegetarier,
lebt wie ihr es wollt! Ich tu es ebenso. Aber ich reibe es nicht jedem unter die Nase und versuche jeden von meiner Lebensweise zu überreden. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Mensch Fleisch und Milcherzeugnisse zu einem gesunden Leben braucht. Ihr halt nicht. Okay! Lasst es dabei und gut ist. Vielen herzlichen Dank.