Eigentlich dachte ich ja, dass die heutige Weltbevölkerung trotz aller Ausfälle wenigstens noch ein kleines Bisschen Erziehung genossen hat. Oder zumindest ein winziges Stück Anstand. Seit ich aber mein Berufsleben weitestgehend am Telefon verbringe (und das immerhin schon 10 Jahre lang), ist meine Hoffnung massiv gesunken. Ich betreue und berate Kunden am Telefon. Inbound. Das heißt, die Kunden rufen mich an um Hilfe zu erfahren. Leider gibt es da einige Typen, die den Respekt vor unserem Job nicht ganz so zeigen. Ich zähle mal auf...
1. Typ: Der nörgelnde Handytelefonierer
Ich glaube wir alle wissen schon aus dem privaten Bereich, dass die Handyverbindung nicht immer die Beste ist. Selbst wenn jemand aus seinem Büro vom Handy aus anruft, ist es teilweise sehr schwer den Kunden zu verstehen. Sagt man dann etwas oder bittet darum einen Satz nochmal zu wiederholen, kommen oft so schöne Sätze wie "Hören sie mir doch zu!" So lieber Kunde. Das habe ich getan. So gut es eben ging, war meine Aufmerksamkeit voll auf dich gerichtet. Ehrlich! Aber wenn ich nur einen Satz verstehe wie "Ich .... krrrrhchhhh .... darum .... blubbkrrrzdfz .... Geld .... grkkkkzzpfff .... wichtig! Sehr wichtig!", fällt es mir verdammt schwer den Zusammenhang zu verstehen.
Dieser Typ ist nervig aber leider Alltag. Und die meisten Kunden sind auch wirklich verständnisvoll. Von daher ist er noch akzeptabel. Aaaaber: Es gibt eine Steigerung von nörgelnden Handytelefonierern! Ohja!
2. Typ: Der autofahrende Handytelefonierer
Direkt nach meiner Begrüßung höre ich es schon: Das Rauschen und Widerhallen meiner Stimme. Und sofort wird mir klar, das hier wird ein sehr anstrengendes Telefonat. Anscheinend gibt es wirklich Leute die ganz wichtige Dinge unbedingt bei 180 km/h auf der Autobahn besprechen müssen. Ganz stilvoll mit Freisprecheinrichtung. Das ist ungefähr so angenehm wie sich im Windkanal zu unterhalten mit nachplapperndem Papagei auf der Schulter. Zumindest stelle ich mir die Geräuschkulisse dort genau so vor. Da ist es ehrlicher Weise teilweise sogar echt erleichternd, wenn der Kunde seine Kundenummer nicht zur Hand hat und sich später nochmals melden muss. "Kundennummer? Neeeee. Hab ich kkkrrrzchkl nicht. Ich kkrrrbbhf im Auto! Krrpgbnjkkfff Name ist Horst Müller. Rrrrcccktffg danach suchen???? Piep. Piep. Piep." und das Funkloch hat uns beide erlöst. Hat der Anrufer aber seine Kundennummer dabei, gibt es eine Kombination aus Typ 1 und Typ 2. Das ist gelinde gesagt sehr sehr unschön.
Typ 3: Der kauende Schmatzer
Dieser Typ verhindert keine sachgerechte Beratung. Aber er ist ein Paradebeispiel für fehlenden Respekt. Ich weiß, dass Zeit in der heutigen Welt allgemein knapp ist. Da muss schon mal ein Gespräch in der Mittagspause sein. Das erklärt by the way auch den autofahrenden Telefonierer. Aber muss ich denn während des Gesprächs ein Schnitzel oder sonst was kauen? Selbst Kaugummi kauen ist am Telefon für die zweite Person total ekelhaft. Ich habe nichts gegen einen kleinen Schluck Kaffee zwischendurch. Ich selbst habe mir in jahrelanger Arbeit ein am Telefon unauffälliges und unhörbares Trinken antrainiert ;) Vollstes Verständnis für den kleinen Schluck zwischendrin. Aber ein dauerndes Schmatzen und am besten noch mit vollem Mund reden ist unhöflich, ekelerregend und absolut indiskutabel! Ich meine, setzt ihr euch bei eurem Bankberater auch schmatzend an den Tisch und beißt genüsslich in einen Döner, während ihr über ein Darlehen sprecht und Geld fordert? Nein? Gut! Warum dann bei mir am Telefon. Gleiche Situation wie beim Bankmenschen um die Ecke, nur ohne Blickkontakt. Soviel zum Thema Respekt meinem Beruf gegenüber.
Typ 4: Der Pinkler
Der Typ tut genau das, was der Name verrät. Ich weiß beim besten Willen nicht, was die Menschen dazu antreibt, während eines Telefonats ihr Geschäft zu verrichten. Ich meine, gut, während der Warteschleife hat man genug Zeit noch schnell auf´s Örtchen zu springen, aber warum um alles in der Welt nimmt man dann sein Telefon mit? Wenn man wirklich muss und es gar nicht anders geht: Lautsprecher an, schnell Pipi machen und ab ans Telefon zurück. Ansonsten vielleicht einfach die 15 Minuten einhalten. Eine wirklich wahre Geschichte: Ich klickte auf "Bereit" um ein neues Gespräch anzunehmen. Der Call kam auch sehr schnell rein, also war viel los in der Warteschleife. Noch vor der Begrüßung, hörte ich ein Plätschern. Ich nannte meine Grußformel und der Anrufer hielt ein. Während des Telefonats, hörte ich es immer wieder Plätschern, wenn ich redete. Er befand sich also immer noch im gekachelten Bereich seiner Wohnung. Anscheinend dachte der Kunde, ich würde das nicht mitbekommen. Nach der Verabschiedung legte ich nicht auf, denn der Kunde beendet das Gespräch und sollte demzufolge auch als erster auflegen. Tat er aber nicht. Ich hörte, wie er die Spülung betätigte und der Anrufer stöhnte, das sei das längste Pinkeln seines Lebens gewesen -wahrscheinlich auch das Einzige mit einer unfreiwilligen Zuhörerin. Absolut peinlich!
Apropos Stöhnen. kommen wir zum Highlight der Kundentypen.
Typ 5: Der Wi***er
Der Name ist hart, aber er ist Programm. Ich nenne ihn auch fast liebevoll "den Palmwedler". Dieser Typ ist selten, aber nicht so selten wie man glaubt. Nochmal eine absolut wahre Geschichte: Ich arbeitete noch bei einem großen Telefonanbieter, als mich ein Kunde anrief, der wissen wollte, ob es an seinem neuen Wohnort DSL 16000 gibt. Also fragte ich nach der Anschrift und gab sie in mein Prüfsystem ein. Während der Prüfung hörte ich ein Stöhnen. Oooookay... Wer weiß, was der Kunde da gerade tat. Dass meine Vermutung harte Tatsache war, wurde mir klar, als ich auf einmal ein Stöhnen hörte "Ohja du geile Sau!". Man muss dazu sagen, dass ich im 2. Lehrjahr war und gerade einmal 17 Jahre alt. Heute würde der Anrufer von mir die passende Ansage bekommen, aber damals machte ich einfach meinen Job weiter - mit einem bedrückenden Gefühl in der Magengegend. Zum Glück legte der Kunde auf, als er "fertig" war - und ich war es auch. Meine Stimme wurde unfreiwillig als Wichsvorlage genutzt! Was um alles in der Welt fällt diesen perversen Menschen ein? Ja gut, die Hotline ist kostenlos und genügend Frauen gibt es dort auch. Aber muss das wirklich sein? Wenn diese Typen wirklich das Bedürfnis haben, sich einen am Telefon runterzuholen, dann sollen die doch bitte auch eine dieser "RUF-MICH-AN-Nummer" wählen und keine unschuldigen Mädels da mit reinziehen, die evtl. mit der Situation heillos überfordert sind. Würde man 5€/Minute für solche Gespräche nehmen, es würde sich wirklich lohnen. Diese Anrufer zeigen nicht nur das nicht vorhandene Quäntchen Respekt vor meiner Berufsgruppe, sondern diskriminieren auch noch Frauen. Ärmer geht es kaum noch. Da sind mir Heiratsanträge oder Urlaubeinladungen von Kunden deutlich lieber. Die kann man noch mit Humor nehmen und die Kunden sind meistens echt nett.
Wenn ihr also das nächste mal bei einer Hotline anruft, begegnet den Menschen bitte genauso, wie ihr allen anderen Menschen auch begegnet - mit Respekt. Nur weil wir euch nicht sehen, heißt es nicht, dass ihr euch benehmen könnt wie absolute Vollhonks! Die meisten Gespräche sind echt super. Liebe Opis, die einem einen Schwank aus ihrer Jugend erzählen und nachher eine Kaffeeeinladung aussprechen, oder nette Kunden mit denen man einfach lachen kann, sind klasse. Leider werden diese Gespräche aber immer weniger und viele entpuppen sich einfach nur als Eskalationsgespräch. Schade eigentlich :)
Typ 4: Der Pinkler
Der Typ tut genau das, was der Name verrät. Ich weiß beim besten Willen nicht, was die Menschen dazu antreibt, während eines Telefonats ihr Geschäft zu verrichten. Ich meine, gut, während der Warteschleife hat man genug Zeit noch schnell auf´s Örtchen zu springen, aber warum um alles in der Welt nimmt man dann sein Telefon mit? Wenn man wirklich muss und es gar nicht anders geht: Lautsprecher an, schnell Pipi machen und ab ans Telefon zurück. Ansonsten vielleicht einfach die 15 Minuten einhalten. Eine wirklich wahre Geschichte: Ich klickte auf "Bereit" um ein neues Gespräch anzunehmen. Der Call kam auch sehr schnell rein, also war viel los in der Warteschleife. Noch vor der Begrüßung, hörte ich ein Plätschern. Ich nannte meine Grußformel und der Anrufer hielt ein. Während des Telefonats, hörte ich es immer wieder Plätschern, wenn ich redete. Er befand sich also immer noch im gekachelten Bereich seiner Wohnung. Anscheinend dachte der Kunde, ich würde das nicht mitbekommen. Nach der Verabschiedung legte ich nicht auf, denn der Kunde beendet das Gespräch und sollte demzufolge auch als erster auflegen. Tat er aber nicht. Ich hörte, wie er die Spülung betätigte und der Anrufer stöhnte, das sei das längste Pinkeln seines Lebens gewesen -wahrscheinlich auch das Einzige mit einer unfreiwilligen Zuhörerin. Absolut peinlich!
Apropos Stöhnen. kommen wir zum Highlight der Kundentypen.
Typ 5: Der Wi***er
Der Name ist hart, aber er ist Programm. Ich nenne ihn auch fast liebevoll "den Palmwedler". Dieser Typ ist selten, aber nicht so selten wie man glaubt. Nochmal eine absolut wahre Geschichte: Ich arbeitete noch bei einem großen Telefonanbieter, als mich ein Kunde anrief, der wissen wollte, ob es an seinem neuen Wohnort DSL 16000 gibt. Also fragte ich nach der Anschrift und gab sie in mein Prüfsystem ein. Während der Prüfung hörte ich ein Stöhnen. Oooookay... Wer weiß, was der Kunde da gerade tat. Dass meine Vermutung harte Tatsache war, wurde mir klar, als ich auf einmal ein Stöhnen hörte "Ohja du geile Sau!". Man muss dazu sagen, dass ich im 2. Lehrjahr war und gerade einmal 17 Jahre alt. Heute würde der Anrufer von mir die passende Ansage bekommen, aber damals machte ich einfach meinen Job weiter - mit einem bedrückenden Gefühl in der Magengegend. Zum Glück legte der Kunde auf, als er "fertig" war - und ich war es auch. Meine Stimme wurde unfreiwillig als Wichsvorlage genutzt! Was um alles in der Welt fällt diesen perversen Menschen ein? Ja gut, die Hotline ist kostenlos und genügend Frauen gibt es dort auch. Aber muss das wirklich sein? Wenn diese Typen wirklich das Bedürfnis haben, sich einen am Telefon runterzuholen, dann sollen die doch bitte auch eine dieser "RUF-MICH-AN-Nummer" wählen und keine unschuldigen Mädels da mit reinziehen, die evtl. mit der Situation heillos überfordert sind. Würde man 5€/Minute für solche Gespräche nehmen, es würde sich wirklich lohnen. Diese Anrufer zeigen nicht nur das nicht vorhandene Quäntchen Respekt vor meiner Berufsgruppe, sondern diskriminieren auch noch Frauen. Ärmer geht es kaum noch. Da sind mir Heiratsanträge oder Urlaubeinladungen von Kunden deutlich lieber. Die kann man noch mit Humor nehmen und die Kunden sind meistens echt nett.
Wenn ihr also das nächste mal bei einer Hotline anruft, begegnet den Menschen bitte genauso, wie ihr allen anderen Menschen auch begegnet - mit Respekt. Nur weil wir euch nicht sehen, heißt es nicht, dass ihr euch benehmen könnt wie absolute Vollhonks! Die meisten Gespräche sind echt super. Liebe Opis, die einem einen Schwank aus ihrer Jugend erzählen und nachher eine Kaffeeeinladung aussprechen, oder nette Kunden mit denen man einfach lachen kann, sind klasse. Leider werden diese Gespräche aber immer weniger und viele entpuppen sich einfach nur als Eskalationsgespräch. Schade eigentlich :)