Dann war da natürlich die Frage des Outfits. Zwar hat mir meine Mama eine Bluse geschenkt, aber irgendwie... Ne... Das war nicht ganz so meins. Also habe ich mich am Donnerstag auf die Socken gemacht und noch kurz vor knapp, ein Dirndl gekauft. Im Second Hand für ganze 35€. Gebongt!
Freitags ging es direkt von der Arbeit aus los. Zu viert fuhren wir knappe 4 Stunden zuerst nach Stuttgart um die letzte im Bunde einzusammeln und dann weitere 3 Stunden nach München. Um 22 Uhr betraten wir unser Hotel - endlich!!! Ich hasse lange Autofahrten obwohl ich es vorne auf dem Beifahrersitz bestimmt noch am enspanntesten hatte. Wir waren im B&B Hotel in der Nähe des Flughafens untergebracht und es war echt okay! Sauber und modern eingerichtet und auch die Größe des Zimmers war für 3 Personen total ausreichend. Und ein wunderschönes Gemälde zierte die Wand:
Allerdings verbrachten wir jetzt nicht sooo viel Zeit im Hotel, denn bereits um 6:15 Uhr klingelte der Wecker!!! Ich wiederhole: 6:15 Uhr! An einem Samstag! Und ob ihr es glaubt oder nicht, machten sich bereits um halb sieben die ersten Buam in Lederhosen auf dem Weg zur Wiesn, um einen Platz in einem der Zelte zu ergattern. Wir hatten glücklicher Weise bereits vor Wochen einen Tisch im Hippodrom reserviert und waren daher entspannt. Trotzdem dauert es ja seine Zeit, bis jeder den Weg in die knackenge Lederhose oder ins Dirndl geschafft hat.
Der Tisch im Hippodrom war von 11 Uhr bis 15 Uhr reserviert. Und pünktlich um viertel vor 11 saßen wir auf den Bänken. Gebucht hatten wir das Mittagsmenü und da wir am Abend zuvor auch nix mehr gegessen hatten und das Frühstück wohl wissend auf einen Kaffee reduziert wurde, hatten wir dementsprechend Kohldampf. Wir wussten, dass wir genügend Essen bekommen würden. Wir wussten was wir gebucht hatten. Wir wussten, dass es nicht wenig wird. Aber was wir nicht wussten war, dass es SO viel zu Essen geben sollte! Ich führe aus:
Dazu das ein oder andere Maß. Glaubt mir, wir waren mehr als voll!!! Zum Essen spielte eine Band, die quasi nur ein Lied konnte (Ein Prooooosit, ein Proooosit,...) und wenn sie mal etwas anderes Spielte, waren es kölsche Lieder mit bayrischem Text. Echte Exportschlager, das kölsche Liedgut ;) Trotzdem sangen wir fleißig Viva Colonia anstatt Viva Bavaria! Stolz bleibt Stolz. So!
Ich hatte tierisch Spaß und die Zeit verging einfach viel zu schnell. Aber mit 2 1/2 Maß, hatte ich auch definitiv genug. Also verließen wir um 15 Uhr glücklich und mehr als satt das Hippodrom.
Jetzt ging es raus in die Masse auf den Festplatz. Wenn man schon auf dem Oktoberfest ist, muss man auch etwas fahren. Achterbahn war aus magentechnischen Gründen leider nicht mehr möglich und so entschieden wir uns für "Die Fahrt zur Hölle" und fuhren Geisterbahn. Eine extrem schlechte Geisterbahn! Sogar betrunken war die extrem scheiße. Am gruseligsten war der "Arzt" am Eingang, der zu "Thriller" von Michael Jackson rumzappelte. Na gut. Hat man das auch mal gemacht.
Da 2 1/2 Maß Bier, 2 1/2 Liter Bier bedeutet, musste das Stina dann doch mal zur Toilette. Ich hatte in der Vergangenheit schon einige Reportagen über die Wiesn im TV gesehen und somit auch die Warteschlangen vor der Toilette. Man hätte es bislang nicht für möglich gehalten, doch ich habe tatsächlich 40 Minuten in der Schlange vorm Klo gewartet! Dazu kamen dann einige ausländische Mitbürger, die ihre Kiddies auf die Toilette schoben ohne zu warten und sich mit einem sehr unfreundlichen "It´s really urgently! She is a child!" vordrängelten, um doch selbst schnell pinkeln zu können. Aber trotzdem war es irgendwie lustig zu warten, was auch an den Mitwartenden lag. Vor allem die kleine Chinesin vor mir war echt lustig. Sie fragte auf englisch, ob man für die Toilette bezahlen muss. Wenn man so lange wartet, wäre sie auch nicht bereit zu zahlen. Dann fragte sie auch, ob die ganzen Achterbahnen immer hier stehen würden, oder wirklich nur zum Oktoberfest. Ich antwortete, dass es rein fürs Oktoberfest aufgebaut wurde, worauf die Frau mich mit riesigen Augen ansah und fragte, ob die Karusells denn dann überhaupt sicher wären :D Irgendwann konnten meine Kollegin und ich uns dann doch auf Toilette erleichtern und die wartenden Männer erlösen.
Letzter Pflichtpunkt auf der Liste: Lebkuchenherzchen kaufen. Ich entschied mich für drei wunderschöne kleine Herzchen und kaufte zudem noch Paradiesäpfel.
Tja, und dann war die Wiesn 2013 für uns auch schon vorbei. Wir ließen uns von der Masse noch zur Bahnhaltestelle schieben und fuhren zu unserem Auto um die Heimreise anzutreten.
Bis dahin: Pfiad eich! Servus!PP