Sonntag, 12. Mai 2013

Vor-Muttertags-Tag - Nick Howard, Purple Schulz, Mama & Ich

Gestern war ich mit meiner Mutter in Köln unterwegs. Quasi ein Vor-Muttertags-Tag ;) Geplant war, auf dem Dünnwalder Frühling, das Konzert von Purple Schulz zu besuchen. Ich war da jetzt nicht so heiß drauf. Purple macht zwar gute Musik, aber ich finde den Mann live einfach nicht soooo toll. Doch was tut man nicht alles für die Mama ;)

Als ich morgens auf Muttern gewartet habe, las ich in Facebook, dass Nick Howard (Gewinner von "The Voice of Germany"), ein kostenloses Promokonzert im Music Store hier in Köln gibt. Da wollte ich hin! Also Mama angerufen, dass sie bitte pünktlich ist und wir es noch zu Nick schaffen. Mama wollte da auch hin, also beeilte sie sich ;) Dank des Staus in Leverkusen, kamen wir trotzdem ein paar Minuten zu spät an. Und jetzt erstmal in dem großen Music Store den Raum mit Nick finden! Während ich mir die goldene Schallplatte von Lafee und die goldene Videokassette von Pur (aus dem Jahre ´94) ansah, fragte Mama nach dem Weg. Nick sang in einem Raum ganz hinten, den man einfach nicht finden konnte ohne zu fragen. Er sang bereits, während wir uns einen Platz suchten. das war auch nicht schwer. Anscheinend waren wirklich nur die Leute da, die seinen Aufruf morgens auf Facebook gelesen hatten. Umso besser für uns. Da mein Cousinchen ein riesen Fan von Nick ist, machte ich fleißig Fotos und Videos.




Also eins muss man dem Mann ja lassen. Singen kann er! Ich glaube da hätte ich mich auch umgedreht als Jurymitglied :) Wirklich sehr sehr schön. Natürlich sang er auch seinen Siegersong. Und auch den Song, den er beim Casting vor sang, spielte er. Also "Unbreakeble" und "I won´t give up". Ich stelle mal die Links zu den Videos von gestern hier rein:



Nach dem Konzert gab es noch eine kleine Autogrammstunde. Mama und ich machten Fotos und nahmen auch ein Autogramm für meine Jasmin mit :) Bin ich nicht eine nette Cousine?



Abends machten wir uns dann auf den Weg zu Purple Schulz. Wir kamen genau pünktlich zum ersten Lied an. Also seine Musik ist ja wirklich wunderschön! Seien es die alten Lieder von vor 30 Jahren oder die neuen von aktuellen Album. Aber mal ehrlich. So zum gucken ist da echt nichts auf der Bühne, wenn der auftritt :D Und mit Schrecken stellte ich fest, dass Purple sein Hemd von Lied zu Lied weiter aufknöpfte. Ich bekam Angst!!! Aber weiter als bis kurz über dem Bauchnabel ging es zum Glück nicht. Puh! Warum hatte er seinen Sohn Ben nicht mitgebracht? Der ist wenigstens jung und gut aussehend :D Der Rest der Familie Schulz (ohne Ben) stand an einem Merchendising-Pavillion. Purple hat auf seiner neuen CD ein wunderschönes Lied namens "Ich hab Feuer gemacht". Ein Lied mit Tiefgang über das Leben. Aber anscheinend nahm es Purple doch nicht ganz so ernst und verkaufte Grillschürzen mit der Aufschrift "Ich habe Feuer gemacht". Suuuper! Jetzt muss ich immer ans Grillen denken, wenn ich das Lied höre :)

Ein Lied auf dem Album gefällt mir auch echt gut. "So macht das keinen Spaß", ist ein Lied über die Kirche. Ein sagen wir mal, sehr kritisches Lied über die Kirche. Da wir direkt auf einem Kirchenvorplatz standen, hatte ich nicht damit gerechnet, dass er das Lied spielt. Doch dann fragte er ins Publikum, was das denn für eine Kirche sei. Katholisch oder Protestantisch. Das Publikum rief katholisch und Purple meinte drauf nur, dass dann das nächste Lied ja noch viel mehr Spaß machen würde :D Ich freute mich ein Loch ins Knie, da ich ja schon wusste was kommt, und machte mich auf entsetzte Omis gefasst, die stürmisch den Platz vor der Bühne räumen ;) Aber nix da! Entweder haben sie das Lied nicht verstanden, oder sie sind sehr tolerant! Hut ab Herr Schulz! Da hatte gestern jemand Eier in der Hose. Auch hier der Link zum Video von gestern:


Weiter ging es fast ausschließlich mit alten Liedern. Bei "Verliebte Jungs" ging es tierisch ab! Hömma, da hat die Ü40 Generation der Männer aber auf den nicht vorhandenen Tischen getanzt! :D Bei "Sehnsucht", schrie sich Purple die Seele aus dem Leib und Mama musste erstmal die Tatsache verdauen, dass das Lied dieses Jahr 30 Jahre alt wird. Ja, Mama wird alt :) 

Dann war das Konzert auch schon fast vorbei. Wir machten uns auf den Weg zum Merchi-Stand und warteten auch da auf die Autogrammstunde. Damals vor 30 Jahren, war es wohl noch nicht ganz so bekannt, dass nach den Konzerten meistens noch Autogramme geschrieben werden und so ergatterte Mama (wie gesagt, Purple Schulz Fan seit über 30 Jahren!) ihr allererstes Autogramm und machte stolz ein Foto mit dem Rüdiger. 




Ich entdeckte währenddessen den äußerst gut aussehenden Moderator auf der Bühne. Warum stand der nicht die ganze Zeit da?? Dann hätte ich nicht nur das sehr weit geöffnete Hemd von Purple angucken müssen...



Schöner Tag! Schöne Musik! Ein schöner Mann im Music Store! Ein nicht ganz so schöner Mann in Dünnwald. Schön, schön, schön.

Donnerstag, 9. Mai 2013

Extrem verwirrend und unglaublich anstrengend! - Das Buch vor dem Film

Ihr Lieben. Ich bin ja immer wieder offen für Neues. Ich probiere gerne Dinge aus. Und auch beim Lesen bin ich gerne experimentierfreudig. Aber das, was ich mir mit dem letzten Buch angetan habe, grenzte zeitweise echt an Quälerei. 

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Es gab in letzter Zeit Momente, in denen es mir nicht so gut ging. Viele Veränderungen, die nicht nur positiv waren, wirkten sich auf meine Stimmung aus. Ich schaue dann gerne mal einen Film oder lese ein Buch zur Ablenkung, obwohl das meistens nicht funktioniert, weil ich dann emotional so in der Geschichte drin bin, dass ich anfange zu weinen oder zu oft an das denke, was gerade in meinem Leben schiefgeht. Trotzdem wollte ich ein wenig "Ablenkung" und ließ mir einen Film empfehlen: "Extrem laut und unglaublich nah".
Da ich aber wusste, dass dieser Film eine Buchverfilmung ist, nahm ich mir vor, zuerst das Buch zu lesen. So tüdelte ich in die Mayersche und kaufte es.


Extrem laut und unglaublich nah von Jonathan Safran Foer
Fischer Verlag, 9,95€

Kurz zur Geschichte: Oskar ist ein besonderes Kind. Er ist verdammt klug, erfinderisch, neugierig, eben speziell. Und Oskar hat eine verdammt enge Beziehung zu seinem Vater. Als dieser am 11. September in einem der Twintower ums Leben kommt, stürzt Oskar in ein Loch. Aber er findet in den Sachen seines Vaters einen Schlüssel in einem Briefumschlag auf dem der Name "Black" steht. Oskar will wissen, was es mir dem Schlüssel auf sich hat und begibt sich auf eine lange Reise durch New York, um herauszufinden  wozu der Schlüssel gehört und um auf der Suche trotzdem noch ein bisschen länger mit seinem Vater verbunden zu sein... 

Frohen Mutes begab ich mich auf die Couch und fing an zu lesen. Aber das Erste, was mir vor die Augen kam, waren Bilder. Fotos. Fotos von einem Schloss, von Vögeln und von einer Hausfassade. Was das mit dem Buch zu tun haben sollte, war mir nicht ganz bewusst. Aber gut, das ist ja meistens bei den Büchern am Anfang und so blätterte ich weiter. Die nächsten 30 Seiten waren dann voll mit Empfindungen von Oskar. Mit seinen ziemlich wirren Gedankengängen und mit einer Mission von seinem Vater. Papa behauptete, es gäbe einen sechsten Bezirk in New York, der aber weggeschwemmt wurde. Aber es gäbe noch genügend Hinweise auf diesen Bezirk und so schickte er Oskar auf die Suche. Auch der "Unfall" vom World Trade Center wird sehr schnell thematisiert. Vielleicht zu schnell bei insgesamt 437 Seiten. Aber gut, das ist ja Geschmackssache und wenn der Rest gut geschrieben ist, kann man auch schnell zur Sache kommen.
31. Seite. Jetzt soll wohl das 2. Kapitel beginnen, aber richtige Kapitel gibt es in diesem Buch nicht. Überschrift des nächsten Abschnittes ist "Warum ich nicht bei Dir bin. 21.Mai 1963". Ich dachte mir nur HÄH??? Aber gut, ich war am Anfang des Buches und warum es so wirr geschrieben ist, wird sich bestimmt später zeigen. Doch so langsam verlor ich schon die Lust am lesen. Das zweite "Kapitel" war ein Brief von einem Mann an seinen Sohn - offensichtlich hatte dies im ersten Augenblick keinen Zusammenhang mit der Geschichte von Oskar und seinem Vater. Ich war ernsthaft verwirrt und hatte absolut keine Lust mehr zu lesen. Also legte ich das Buch nach 51 Seiten schon wieder zur Seite. 
2 Tage später nahm ich es doch wieder zur Hand. Man kauft sich ja nicht umsonst ein Buch und will es ja durchlesen! Aber ich wurde wieder verwirrt: Bunte Krackelzettel. 



Oskar hat diese Zettel in einem Schreibwarengeschäft gefunden und findet überall den Namen seines Vaters. Der Autor hatte sich also dazu entschieden, diese Tatsache nicht nur zu beschreiben, sondern bildlich darzustellen. Das mag vielleicht einigen gefallen - mir nicht. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich auf etwas besonderes achten muss bei den Bildern. Irgendetwas, das für die weitere Handlung wichtig ist und ohne die ich nicht weiterkomme. Ich fühlte mich wie ein Kind, das gerade eines dieser "Was wäre wenn Bücher" liest, bei denen man selbst entschieden kann, wie es weitergeht. Dieses Buch hat sehr viele Bilder. Nicht nur Bilder! Der Mann, der Anfangs einen Brief schreibt, kommt häufiger vor. Und nicht nur die Briefe, die er schreibt! Nein. Auch sein Tagebuch. Irgendwann gehen ihm dann die Seiten aus und er muss immer enger schreiben, damit das Papier des Tagebuches noch ausreicht. Auch das wurde sehr bildlich dargestellt: 







Nein, das ist kein Druckfehler! Das ist Absicht!

Erst kurz nach der Hälfte des Buches, machte es Spaß zu lesen. 



Ich war in der Geschichte und konnte endlich alles nachvollziehen. Ich hatte es verstanden!! ... Bis auch Oskars Oma anfing Briefe zu schreiben und die an irgendwen schickte. Ich war am Boden zerstört. Drei Handlungen die allen Anschein nach nichts miteinander zu tun haben (erst kurz vor Schluss wird es klar), in einem Buch, das in einem sehr anstrengendem Schreibstil verfasst ist. Das ist mir ehrlich gesagt zu viel. Klar muss man bei Büchern denken! Aber ganz ehrlich, wenn ich ein Buch lese, möchte ich irgendwann verstehen um was es geht! Bei den Teilen in denen es um Oskar geht, war ich sehr angetan. Es machte Spaß zu lesen! Aber sobald wieder ein (Entschuldigung) doofer Brief um die Ecke kam, bei dem man erst einmal verstehen musste, ob er von der Oma oder von diesem Mann geschrieben wurde, war ich genervt. Ich hatte absolut keine Lust mehr! Und das habe ich selten bei einem Buch. Das Buch hat, wie schon genannt, 437 Seiten (exklusive einiger Bildseiten am Schluss) und normalerweise schaffe ich so ein Buch in maximal 2-3 Tagen. Wenn ich da an meine David Safier Bücher denke, die ich auch mal an einem Tag verschlinge... Für "Extrem laut und unglaublich nah", habe ich ich extreme und unglaubliche 4 1/2 Wochen gebraucht. Einfach aus dem Grund, dass ich ewig Pausen dazwischen gemacht habe und weil ich auch nicht viel an einem Tag gelesen habe. 

Die Geschichte ist gut! Sehr gut eigentlich! ABER: Wenn man als Autor, diese wunderbare Geschichte so kompliziert in dem Buch verpacken muss, dass man irgendwann einfach kapitulieren will und das Buch bei Ebay verscherbeln (ich liebe Bücher! Und ich stelle mir alle ins Regal, normalerweise!), dann nützt die schönste Story nix mehr und dann muss ich für mich sagen: Thema verfehlt. Setzen, 4-. 
Der Stil mag vielen gefallen - mir absolut nicht! Ich bin immer froh, wenn ich ein Buch geschafft habe. Aber bei diesem Exemplar, war ich regelrecht erleichtert... Das Buch ist absolut nichts für mich. Schade!

Aber es gibt ja noch den Film :) Um den geht es dann beim nächsten Mal. Aber schon vorweg - der Film ist richtig gut!

Mittwoch, 1. Mai 2013

Kurze Empfehlung: Now is good - Bevor ich sterbe

So wie ich es gestern schon ankündigte, habe ich mir den Abend mit diversen Filmen versüßt. Auf einen Film war ich besonders gespannt: "Now is good". Es ist die Verfilmung des Buches "Bevor ich sterbe" und ich habe mich echt sehr auf den Film gefreut! Ich hatte das Buch für 2€ als Mämngelexemplar gekauft und bin nur durch Zufall daraufgestoßen. Nachdem ich es gelesen hatte, war ich gefühlmäßig so zerwühlt und echt gerührt, dass ich mit Recht behaupten kann, dass ich das Buch auch für 50€ gekauft hätte!!! Kurz zum Inhalt.

Tessa ist 16 und krank. Sie hat keinen Schnupfen, keine Grippe und auch keinen Knochenbruch. Tessa hat Leukämie und befindet sich bereits im Endstadium. Plötzlich bemerkt sie, dass sie noch so vieles in ihrem Leben machen möchte und beschließt all die Dinge, die sie sonst nie tun durfte zu machen. Endlich nochmal richtig leben und das tun, was sie möchte. Ihre Vorhaben schreibt sie an ihre Zimmerwand. Sex haben, Auto fahren, Berühmt sein, ... Es fallen ihr immer mehr Dinge ein. Ihre Familie und ihrer beste Freundin erfahren von ihrer Liste und helfen Tessa dabei, sie abzuarbeiten. Irgendwann stößt auch noch ein Junge in Tessas Leben. Aber darf man sich verlieben, wenn  man kurz davor ist zu sterben? ist das nicht völlig absurd?

Das Buch hatte ich letztes Jahr im Urlaub gelesen und auch sofort nach möglichen Verfilmungen gesucht weil ich echt so dermaßen begeistert war. Ich bin fündig geworden:



Bei Buchverfilmungen bin ich immer besonders gespannt. Erst recht, wenn ich das Buch zum Film bereits kenne. Die größte Enttäuschung habe ich mit "Jesus liebt mich" erlebt. Das Buch ist grandios, aber der Film ist... Naja. Man sollte den Film nicht sehen, wenn man das Buch kennt.
Bei "Now is good" war ich allerdings begeistert! Es ist fast alles aus dem Buch im Film und die Szenen sind genau so umgesetzt wie sie im Buch beschrieben wurden. Nur beim Thema Sex waren die Filmemacher anscheinend etwas prüder ;) Im Buch hat Tessa nämlich ihr Vorhaben, Sex zu haben, mehrfach umgesetzt. Im Film nicht. Nunja, das ist jetzt aber nicht wirklich schlimm. Wie bei der Buchfassung, musste ich auch beim Film ein paar Tränchen vergießen, obwohl ich ja bereits wusste, wie es ausgeht.

Schaut euch unbedingt diesen Film an!!! Unbedingt! Lest das Buch am besten vorweg. Absolute Empfehlung.